Scharfer Geschmack – Metallelement

Weitere Zuordnungen: Lunge, Dickdarm, Herbst, Trockenheit, weiße Farbe

Scharf hat nicht nur eine Bezeichnung; scharf kann sein: pikant, stechend, beißend, stark gewürzt oder sogar heiß. Beispiel für scharfe Nahrungsmittel sind Alkohol und scharfe (getrocknete) Gewürze sind Zimt, Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Rettich, Chili, Pfeffer und Paprika. Auch Kräuter können scharf sein, z.B. Kresse, Pfefferminze und Rucola. Schärfe wird durch Trocknen erhalten oder sogar gesteigert.  Scharfes Gemüse, wie Zwiebeln und Lauch, können beim Kochen süßer werden.

Organwirkung und Wirkweise

Der scharfe Geschmack fördert die Zirkulation im Blut, wirkt zerteilend, öffnend, Stagnationen lösend. Er erwirkt eine Qi-Bewegung nach oben und nach außen, d.h. das Qi wird an die Oberfläche verteilt. Daher kann der der scharfe Geschmack hervorragend genutzt werden, um Prozesse aus dem Inneren nach außen abzuleiten oder Pathogene aus der äußeren Schicht zu vertreiben. Scharf stärkt das Abwehr-Qi, welches man mit Immunkräften übersetzen könnte.

Durch die Beschleunigung des Qi wirkt der scharfe Geschmack erwärmend und Schweiß auslösend. Durch das Nach-außen-Treiben werden Flüssigkeiten im Körper reduziert. Scharfes mindert auch die Auswirkungen schleimbildender Nahrung wie Milch und Fleisch. Es hat einen klärenden Effekt auf die Leitbahnen im Körper, kann Völlegefühl beseitigen und Blähungen entlasten. Der scharfe Geschmack wirkt auch auf die Nieren, und zwar erwärmend und entspannend. Daher kommt auch die den Geschlechtstrieb anregende Wirkung. Scharf macht auch wirklich scharf.

Auf einen Blick: Scharf/Metall

Organe: Lunge, Dickdarm
Organzeiten:3-5, 5-7 Uhr
Sinnesfunktion: Das Riechen
Körperteile: Körperhaare, Haut
Tageszeit: Abend
Geschmack: scharf
Himmelsrichtung: Westen
Farbe: weiß
Jahreszeit: Herbst

Gefahr

Die meisten Nahrungsmittel mit scharfem Geschmack sind thermisch entweder warm oder heiß. Zuviel scharfes Essen hat eine austrocknende Wirkung und verschlechtert die Kondition von ausgetrockneten, dünnen oder sehr nervösen Menschen. Sie sollten bei Qi-Erkrankungen, bei Yang-Überschuß oder Yin-Leere, gemieden werden, weil sie die Körpersäfte noch mehr reduzieren würden.

INDIVIDUELLER NUTZEN

Für folgende Personen ist der scharfe Geschmack günstig: als Tonikum für alle, die leicht energielos und unstrukturiert wirken; bei Feuchtigkeitsansammlungen und leichten Durchblutungsstörungen; bei Menschen, die Schleim in der Lunge ansammeln; bei Menschen mit Kältezeichen.

Jahreszeit

Der scharfe Geschmack „offenbart sich in der Natur im „kleinen Yin“ des Herbstes. Die Zunahme der Yin-Kraft in der Natur bewirkt, dass sich Qi und Säfte der Pflanzen in die Erde zurückziehen und ihre Essenz für die nächste Generation konzentrieren. Dieser Prozess geht mit der Austrocknung des „Überflüssigen“ einher.“

Dem Funktionskreis Metallelement sind Lunge und Dickdarm zugeordnet. Ihnen schadet am meisten der Faktor Trockenheit, ausgelöst durch Stress, Heizungsluft und austrocknende Genussmittel wie Zigaretten, Alkohol und Kaffee. Um Lunge und Dickdarm in dieser Zeit zu nähren, sollten sie sanft befeuchtet werden. Vollkornreis hilft bei trockener Verstopfung und trockenen Husten. Mild schmeckende Gemüsearten wie Karfiol und Sellerie kombiniert mit warmen Gemüsesorten wie Rettich und Frühlinggszwiebeln (beiden ist die weiße Farbe gemein) und etwas scharfe Gewürze bieten einen guten Übergang in den kalten Winter.