Saurer Geschmack – Holzelement

Weitere Zuordnungen: Leber, Gallenblase, Frühling, Wind, grüne Farbe

Erkrankungen im Bereich der Wandlungsphase Holz gehen mit einem säuerlichen Mundgeschmack einher. Dem Holzelement werden einerseits Nahrungsmittel zugeordnet, die einen sauren Geschmack aufweisen, wie z.B. saure Früchte, Tomaten, Essig und saure Milchprodukte wie Joghurt, Topfen und Buttermilch. 

Diese sind fast alle thermisch erfrischend und kalt. Regelmäßig in kleinen Mangen gegessen, bieten sie einen guten Schutz für die hitzeanfälligen Holzorgane Leber und Gallenblase. Andererseits gehören zum Holzelement aber auch Nahrungsmittel, die eine besondere Wirkung auf diese ausüben. Hierzu gehören die Getreidesorten Dinkel, Grünkern, Weizen und Hühnerfleisch. Auch alle grünen Nahrungsmittel wie z.B. grünes Gemüse, haben aufgrund ihrer Farbe einen Holzanteil.

Organwirkung und Wirkweise

Die Faktoren Wind und Zorn können den beiden Holzorganen Probleme bereiten. Reizbarkeit und emotionale Anspannung sind „Ausdruck eines gestauten „Leber-Qi. Seitlicher Kopfschmerz, Migräne, Heuschnupfen, Bindehautentzündung und Ischias sind einige körperliche Beschwerden, die ihren Ursprung in einer Unausgewogenheit der Holzorgane haben. Insgesamt neigen Kleber und Gallenblase zu Stagnation, zu Hitze, Blut- oder Säftemangel. Die Gallenblasenentzündung ist beispielweise Ausdruck eines gestauten Leber-Qi, das zur Hitze in der Gallenblase führt. “

Sauer sammelt und zieht zusammen. Wegen seiner nach innen (und etwas nach unten) gerichteten Bewegungsrichtung wird diese Geschmacksrichtung, wie das Salzige auch, dem Yin zugeordnet. Durch die zusammenziehende Eigenschaft bewahrt es die Körpersäfte. Diese Wirkung kann im Sommer genutzt werden.

Saures Obst oder Kräutertees bewahren tobende Kinder vor übermäßigem Schwitzen, d.h. das Herz wird vor Verlust von Körpersäften geschützt. Sauer bewegt die Körperenergie auch nach unten. Die absenkende Wirkung von sauer-erfrischenden Nahrungsmitteln ist bei Hitzezuständen wie innerer Unruhe und/oder Hitze, emotionaler Gereiztheit, Zornausbrüchen und Schlafstörungen günstig. Sie helfen, den Organismus zu kühlen und die Energie wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.

Auf einen Blick: Sauer/Holz

Organe: Leber, Galle
Organzeiten: 1-3, 23-1 Uhr
Sinnesfunktion: Das Sehen
Körperteile: Muskeln, Sehnen, Nägel
Tageszeit: Morgen
Geschmack: sauer
Himmelsrichtung: Osten
Farbe: grün
Jahreszeit: Frühling

Gefahr

Das Saure wirkt zusammenziehend und hat eine zentrifugale Wirkung. Im Westen werden aufziehende Erkältungskrankheiten mit Südfrüchten oder deren Säften behandelt. Der saure Geschmack von Vitamin C bewirkt jedoch, dass auch die Pathogene, die Krankheitsursachen wie Wind und Kälte, selbst ins Körperinnere geschleust werden. Die Krankheit kann so tiefer in die Körperschichten eindringen und so einen größeren Schaden anrichten.

INDIVIDUELLER NUTZEN

Am meisten profitieren vom sauren Geschmack „ausgetrocknete“ Personen mit hektischer, stresserfüllter Lebensweise ohne ausreichende Erholungspausen, in der die eigenen Grenzen nicht geachtet werden, sondern ganz im Gegenteil durch Stimulanzien wie Kaffee und Zigaretten ausgereizt werden.

Diese Menschen neigen zu einem Leber-Yin-Mangel und aufsteigendem Leber-Yang. In diesem Zusammenhang ist sauer auch für impulsive Personen günstig, die zu heftigen und plötzlichen Gefühlsausbrüchen und zu innerer Unruhe und Hektik neigen.

Jahreszeit

In der Holzphase Frühling drängt alles nach oben und nach außen. Das Leben in der Natur erwacht und findet im Menschen seinen Ausdruck. Das Frühjahr, die Zeit nach den Herbst- und Wintermonaten mit schwerem, deftigen Essen und ist die beste Zeit, um Leber und Gallenblase zu regenerieren und Hitzezustände auszuleiten. Leichte Pflanzenkost erleichtert auch die Holzorgane.