Salziger Geschmack – WAsserelement

Weitere Zuordnungen: Nieren, Blase, Winter, Kälte, schwarze Farbe

Nicht nur das Salz selbst, sondern auch Nahrung der Flüsse und Meere, z.B. Fisch und Meeresalgen, aber auch Schweinefleisch, Mineralwasser und fermentierte Nahrungsmittel, z.B. Miso, haben salzigen Geschmack. Als gute Salzquellen erwähnenswert sind weiters Tamari und Shoyu, Fischsoße, Tauben-, Entenfleisch, Hirse, Tintenfische und Krebse. Hülsenfrüchte kann man wegen ihrer häufigen Nierenform und ihrer Wirkung auf die Niere dem Wasserelement zuordnen. Mit einer Alge gekocht, intensiviert sich ihr Geschmack.

Organwirkung und Wirkweise

Der salzige Geschmack unterliegt dem Element Wasser und untersteht den Nieren und der Blase. Salzig-kühle Nahrung wie Fisch eignen sich sehr gut, um das Yin der Niere zu befeuchten. Ansammlungen von Schleim und Feuchtigkeit können durch Salziges aufgelöst werden.  Der salzige Geschmack (nicht Speisesalz) stärkt die Niere und fördert auf milde Weise das Wasserlassen.

Salzig wirkt zudem kühlend, und die Bewegungsrichtung des Qi ist abwärts gerichtet – deutlich yin. Es kann den Körper entgiften, da es Erbrechen herbeiführen und – in Kombination mit Bitterstoffen – Darmentleerung herbeiführen kann.

Auf einen Blick: Salzig/Wasser

Organe: Niere, Blase
Organzeiten: 17-19, 15-17 Uhr
Sinnesfunktion: Das Hören
Körperteile: Knochen, Kopfhaare
Tageszeit: Nacht
Geschmack: salzig
Himmelsrichtung: Norden
Farbe: schwarz
Jahreszeit: Spätsommer, Übergangszeiten

Gefahr

Salz wird in unserer Gesellschaft im Übermaß konsumiert, da es in vielen Nahrungsmitteln wie Brot, Käse, Wurst und Fertigprodukten versteckt ist. Salz als extremster Vertreter des salzigen Geschmacks ist in seiner Wirkung nicht zu vergleichen mit der angenehm milden Wirkweise der dem Wasserelement zugeordneten Nahrung.

Der salzige Geschmack erzeugt bei Überkonsum Durst, Hitze und Austrocknung im Körper. Weiters erzeugt zu viel Speisesalz Spannungen, der Druck in den Arterien erhöht sich durch Verhärtung und kann Kreislaufprobleme verursachen. Durch erhöhten Salzkonsum steigt immer auch der Zuckerkonsum. Beides macht aufgrund der austrocknenden Wirkung die Knochen spröde und schädigt das Blut. Dem Leben eine Prise Salz zuzufügen, ist wichtig. Salz reinigt und klärt. Körperlich hart arbeitende Menschen sollten mehr Salz verwenden als Stubenhocker, die mit kleinen, sparsamen Mengen Salz auskommen sollten.

INDIVIDUELLER NUTZEN

Salzige, Yin-aufbauende Nahrungsmittel sind besonders für dünne, zu innerer Trockenheit neigende Personen geeignet. Salzig kann Blockaden aufweichen, insofern das Nahrungsmittel aus dem Meer kommt. Wegen ihrer lösenden Wirkweise bei Blockaden werden Meeresalgen in vielen asiatischen Ländern als Prophylaxe und zur Behandlung bei Krebserkrankungen eingesetzt.

Die Organe des Wasserelements, Nieren und Blase, sind besonders kälteempfindlich. Gerade in den kühleren Jahreszeiten sollten sie durch nährende, eiweißreiche und erwärmende Nahrung geschützt werden.

Jahreszeit

„Der salzige Geschmack mit seiner nach innen ziehenden Bewegung ist dem Winter zugeordnet: Das Wesen des Wasserelementes offenbart sich in der Natur „im großen Yin“ des Winters, der das Yang verdrängt, damit Ruhe einkehrt und alles Überflüssige verschwindet. Der Winter bewahrt das Wesentliche, woraus mit dem neuen Kreislauf neues Leben erwacht.“

Eintöpfe mit Hülsenfrüchten, Kraftsuppen mit Fleisch, gebackene Aufläufe, Kompotte mit erwärmenden Gewürzen sind typische Wintergerichte, die unsere Abwehr stärken und unserem höheren Eiweißbedarf gerecht werden. Der salzige Geschmack mit der nach innen gerichteten Bewegung des Qi kann im Winter dazu genutzt werden, die Knochen zu regenerieren. Meeresalgen, in kleinen Mengen in Suppen mitgekocht, sind gute Mineralienquellen. Man sollte jedoch nicht mit mehr Salz an sich kochen.